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Offene Leitung
Bisher war alles ganz einfach und organisch. Als Gemeindegründung haben wir uns am Anfang einfach alle in einem Wohnzimmer getroffen, um über alles Zeug mit der Gemeinde zu reden. Mit der Zeit kamen dann neue Leute, die erst mal kamen, ohne unbedingt sich den Kopf über die Entscheidungen in der Gemeinde zu treffen. Also haben wir alle eingeladen, die den Nerv dazu haben, bzw für die Gemeinde beten. Es ist also offene Leitung, die wir haben. Leitung ergibt sich dann in der Gruppe. Es war auch so eine Art Test, wie weit solche Emergent-Ansätze gehen. So weit so gut.
Letzte Woche sind wir dann an unsere Grenzen gestossen. Es ging darum, dass wir jemand für die Gemeinde anstellen wollen, der einige Aufgaben übernimmt und uns weiterhilft. Auf einmal waren 15 Leute im Gespräch und es kamen bei einigen wenigen Leuten Emotionen mit ins Spiel. Der Abend war dann voller Spannung und wir habe im Nachhinein die Wogen wieder geglättet. Es ist ja gut, dass es nicht immer so harmonisch ist, aber mir sind dabei einige Punkte aufgefallen:
- Größe: offene Leitung wird mit größeren Gruppen schwieriger. Viele Leute sind einfach nicht so offen, wenn mehr Leute da sind. Dadurch wird es schwer, Dinge wirklich durchzusprechen und mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Vielmehr entsteht relativ schnell Polarisierung. Ein paar sind dafür, andere sehen Probleme...
- Offenheit: je mehr Leute, desto schwerer wird es, offen zu sein. Häufig sind die Gedanken ja noch unverarbeitet und mehr so generelle Gefühle. Man muss erst mal nachfragen, was sagen usw. Das ist der Vorteil, wenn man mehr Leute und mehr Perspektive hat, aber es geht durch die Dynamik verloren.
- Emotionen: das wird ganz heikel, wenn mehr Leute dabei sind. Wer ist denn schon bereit, seinen Frust vor 15 Leuten auszupacken? Und wie komisch ist die Situation dann?
Das ganze hat mich schon ins Nachdenken gebracht, wie viel und weit man solche offenen Ansätze in Leitung machen kann. Irgendwann scheint es unpraktisch zu werden. Vor allem, wenn es um umkämpfte Entscheidungen geht.
1 kommentare:
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danke für den Kommentar. Da sind gute Gedanken dabei. Da wird wirklich der Prozess etwas behindert. Ich weiß aber auch nicht, wie man die Vorteile von offenen Systemen (Mitsprache, Teilhaberschaft) mit denen von geschlossenen (Effektivität, Klarheit) vereint bekommt.