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Ein Prozess (Stimme Gottes hören)
Zeit ist kritisch im geistlichen Leben. Ich komme aus einer geistlichen Tradition, die viel Wert auf sofortige Veränderung legt. Probleme werden durchbrochen, neue Dimension impartiert. Leider ist das nur manchmal so. Wachstum hat immer was mit Charakter und innerer Veränderung zu tun. Ich erinnere mich noch, als ich vor einigen Jahren auf dem Kontemplations-Trip ala Merton war. Bei unsrer ersten Session von 30 Minuten Ruhe hätte ich schwören können, dass ich innere Erleuchtung gespürt hätte, Gottes Frieden auf mich kam und ich ein neuer Mensch. Zu meinem Unverständnis hat mein Pastor mich nur angelächelt – keep trying. Gottes Stimme hören ist ein ähnlicher Prozess, der Zeit UND Aufmerksamkeit braucht. Bisher was meine Einstellung zu Gottes Stimme: „Gott weiß, wo ich wohne. Wenn er mit mir reden will, bin ich mehr als willig. Aber ich habe Dinge zu tun und kann nicht einfach rumsitzen.“ Ich habe mir eigentlich nie Zeit genommen, nur auf ihn hören zu wollen. Es war immer Zeug dran: Anbetung, Bibel lesen, Fürbitte… Die letzten Monate nehme ich mir diese Zeit und es zeigt sich. „Nähere dich Gott und er wird sich dir nähern“ (Jakobus4,8). Das trifft auf jeden Fall auf Gottes Stimme auch zu: anstatt sich nur nicht zu verstecken, muss man Gott aktiv für sein Reden suchen (und das über längeren Zeitraum).
4 kommentare:
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Hi, ich lese deine "Stimme Gottes hören" Reihe seid einigen Tagen. Als ich vor kurzem auf meinem Blog über deine Reihe schrieb, da hab ich dasselbe Problem in meinem Leben gesehen: Fehlende Zeit und Ruhe.
Viele evangelikale gucken oft etwas herabschauend auf Klöster und die Asketen des Mittelalters und der ersten Gemeinden. Aber manchmal denke ich mir, ein wenig Zeit in einem Kloster oder etwas ähnlichem zu verbringen wäre schon ganz hilfreich (wobei böse Zungen behaupten, Bibelschule wäre auch Kloster ...). Einfach mal zurückziehen, abschalten. Kein Handy, kein PC, keine Glotze. Nur Gott und du, auf seine Stimme hören.
Leider fehlt mir die Zeit ... (hm, schon lustig).
GFS
Ja, geht mir ähnlich. Ich wollte schon seit 6 Jahren ins Kloster (für kurz). Hat aber nie geklappt. Aber einige meiner Freunde gehen, wenn auch nur für ein paar Stunden, um sich mit einem Klosterbruder zu treffen. Für mich klappt das mit der Heimfahrt im Bus ganz gut. 25 Minuten relative Ruhe. Ich schlafe dabei oft ein, aber auch das soll ja nicht ganz schlecht sein in Gottes Gegenwart :)
Ich verstehe da manches offenbar nicht so ganz.
Was ist das denn für eine geistliche Tradition?
Und was ist "impartiert"? Bedeutet das eingeteilt? Was sind diese Dimensionen, die man impartiert, und was macht das mit denen?
Ist "Kontemplation" ein feststehender Begriff für diese Methode, oder könnte man einfach auch "Nachsinnen" sagen?
Wo bewertet ein Pastor (anscheinend nur von deinem äusseren Anschein geleitet) ob du Gottes Frieden schon erreicht hast, oder nicht?
Joachim, danke fürs Nachfragen. Habe mich wohl etwas kompliziert ausgedrückt.
Geistliche Tradition ist für mich die Gemeinde und Herkunft. Bei mit ist das charismatisch, Vineyard.
Impartiert: Charisma-Speak. Steht für: jemand beten, hoffen, dass was Heftiges passiert.
Kontemplation ist eine Form von stillem Gebet, wie sie von den Mystikern und in vielen Klostern gelehrt wird. Richard Foster schreibt auch einiges drüber. Bekannte Autoren sind Johannes vom Kreuz, St. Theresa von Avila, Evelyn Underhill und Thomas Merton. Alle beschreiben den Prozess als lange und mit viel innerer Reinigung verbunden. Daher war der Pastor eher amüsiert über meine schnellen Erfolgsbekundungen.