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Postmoderne Zeiten - Von Konzepten zu Connection (Beispiele)
Was sind Beispiele für diese Art von Connection?
Anbetung: die Herausforderung für Gemeinden ist, Orte zu schaffen, an denen Menschen mit Gott connecten können. Gottesdienste sollten weniger eine Mini-Uni sein, in der die feinsten Konzepte dargelegt werden, sondern ein Haus des Gebets. Alternative Worship in England versucht, Liturgie neu zu beleben und Menschen einen frischen Zugang zu Gott zu verschaffen. Für mich ist am gemeinschaftlichsten immer noch das Singen. Alle können mitmachen, wenn jemand nicht will, sitzt er eben einfach nur rum. Egal wie man die Anbetungszeit gestaltet, es scheint wichtig, dass es einen Flow ergibt, die Elemente zusammenpassen und nicht nur abgedroschene Phrasen sind.
Alpha-Kurs: ich habe hier schon mal aufgeführt, warum der Alpha-Kurs so viel Resonanz in der Postmoderne findet. Er hat eben Elemente von Erfahrung, Gemeinschaft, Journey und Einladung.
Leitung: Wie leitet man jemand an, der einem anderen folgen soll? In der Postmoderne gibt es wenig Verbindlichkeit und viel Bewegung. Heute bin ich hier, morgen da. Folglich ist Leitung im organisatorischen Sinn schwierig und nicht immer gut. Der Trend geht eindeutig Richtung Mentoring / Coaching. Ein Mentor hilft anderen Personen, den eigenen Weg zu erkennen, Hindernisse zu überwinden, ermutigt und lehrt durch Fragen. Das scheint etwas stimmiger und sensibler. Dadurch rutschen auch Beziehungen in den Mittelpunkt und Gemeinden können nicht zu groß werden.
Predigt: bisher die Domäne der Konzept-getriebenen Gemeinde. Jetzt ist auch hier der Fokus auf Connection: Geschichten wirken, Ehrlichkeit zählt und praktische Relevanz zu meinem Leben. Man könnte auch sagen: vom Römerbrief zu den Psalmen. Niemand will mehr von jemand anders überzeugt werden. Außerdem haben die Leute kaum einen Standard von Gut mehr, an den Predigten appellieren. Vielmehr fragt man sich heute: was bringt Leben? Was macht mich frei? Was ist echt?
3 kommentare:
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Danke, Marlin. Gut formuliert und auf den Punkt gebracht.
Ich kann dir nur teilweise folgen.
Diese Art der Anbetung wird doch schon viel länger praktiziert, als es die Idee einer wie auch immer gearteten Postmoderne gibt. Findet die Anbetung in der jeweiligen Rebellion gegen "die Moderne" tatsächlich eine neue Bedeutung, oder setzt sich die charismatische Art einfach nur durch?
Was ist mit den Leuten, die auch gerne gemeinsam in Anbetung gehen würden, aber partout überhaupt nicht singen können und dem auch so nicht viel abgewinnen können?
Mentoring und Coaching finde ich durchaus zeitgemäß aber auch zeitlos. Das war schon in der Antike gut, und bleibt es auch jetzt, in der Präapokalypse.
Leitung: Vom Neuen Testament zurück zum Alten Testament? Warum das denn? ;-)
Natürlich ist überall was dran, an den Punkten, ich kritisierte eben nur, was mir auffiel, ich finde deine Ideen prinzipiell gut.
Aber ich finde auch, daß alle diese Punkte zu jeder Zeit zutrafen und zutreffen. Es ging und geht um Beziehungen und nicht um Methoden.
Der sich jetzt gerade Postmoderne nennende Rand der Rebellen, die vor der immerwährenden Moderne hergetrieben werden oder glauben, ihr entkommen zu sein, ändern an diesem Prinzip doch auch nichts.
Joachim, was für ein Haufen Fragen und Kommentare! Ich glaube, dass die Postmoderne nicht ganz anders ist. Selbst im Namen stecken ja schon Elemente der Moderne. Aber der Schwerpunkte und das, was funktioniert ist anders. Zum Teil extrem, zum Teil nicht. Einiges ist Wiederenteckung, anderes ist neu zusammengesetzt. Logik gibt es noch immer und auch Konzepte. Aber sie sind kein Allheilmittel mehr.
Ich finde Singen gut. Aber es gibt viele Zugänge und da muss jeder rausfinden, was für die eigene Gruppe gut ist. Es gibt wahrscheinlich nichts, das allen immer passt. Mich nervt zum Beispiel zu viel Anleitung wie in Liturgien oder auch Stationen, die mir sagen, was ich zu denken habe. Ich finde gernen meinen eigenen Weg und will Raum, um mit Gott zu connecten. Die Form ist für mich total unwichtig.
Mentoring und Coaching: klar, ist zeitlos. Aber hat eine neue Wichtigkeit. Vor 30 Jahren war Leitung sicher weniger mit Coaching-Konzepten verbunden als heute.
Psalmen vs Römerbrief sehe ich als einen unterschiedlichen Zugang zu Geistlichkeit. Erfahrungsmäßig (Psalmen) oder Rationell/analytisch (Römer). Ich hatte das nicht auf Leitung bezogen, sondern auf geistliche Erfahrungen. Vor einigen Jahren wurde jedem neuen Christ ein Römerkurs verpasst, damit ja alles klappt. Heute lernen sie vielleicht eher die Psalmen beten... Ist nur eine Metapher.
Dass all diese Dinge schon immer zutrafen, macht die Chancen dieser Postmodernen Diskussion klar. Wenn wir wieder zum Wesentlichen kommen und etwas näher am wahren Leben sind als Konzept-Menschen, dann kann Gemeinde wirklich neue Bewegung und Kraft bekommen.
Deine Einschätzung zu Rebellen ist interessant. Ich merke selber, dass sich Unzufriedenheit mit Hunger nach Echtem mischt. Bill Hybles hat ja gemeint, wahre Veränderung geschieht immer auch aus Frust. Hoffentlich ist das aber bei dieser Diskussion nicht das Hauptmotiv.